Uthlede
Ortsfamilienbuch
Uthlede.
Utlidi, wie das Dorf Uhtlede nach einer Urkunde
von 1105 genannt wird liegt auf einem halbinselartigen Vorsprung des
Geestrückens zur Osterstader Marsch.
Die
Silbe „lede“, „lid“, „lyd“
bedeutet wie „Lieht“ eine Höhe, Uthlede führte
früher auch den Namen Lieht und ein Henrykus von Uthlede wurde
1199 Henrykus von Lyd genannt.
Als
vor geschobene Höhe deutet A.v.Wersebe auch den Namen Uthlede.
Der
Ort hatte früher vorherrschend enge winklige Straßen und
meist strohgedeckte Häuser.
Seine
Bewohner waren Landwirte, Kaufleute und Handwerker. Durch eine gute
verkehrsgünstige Straßenanbindung sind heute viele der
Anwohner in Bremen bzw. Bremerhaven beschäftigt.
Die
alte Struktur des Ortes hat sich dabei langsam und stetig verändert.
Uthlede
war bis zur Gebietsrefom im Jahre 1974 eine selbständige
Gemeinde und gehört heute zur Samtgemeinde Hagen.
Z ur
Kirchengemeinde gehört nur das Dorf Uthlede .
Es
lässt sich nicht genau ermitteln, wann die erste Kirche in
Uthlede erbaut worden ist.
In
einer Urkunde des Capitels zu Bremen von 1269 ist ein Olderus
Sacerdos de Utlide, der amtierende Priester und drei weitere Uthleder
Oberen als Zeuge aufgeführt, also muß eine Kirche oder
Kapelle vorher errichtet worden sein, vermutlich eine kleine hölzerne
Kapelle.
Nach
„Mitthof“ ist der erste Kirchbau schon 1100 als
Tochterkirche von Bramstedt errichtet worden:
Die
Kirche von 1864 ist von dem Baumeister Goetze errichtet und wie schon
der vorherige Bau dem heiligen Nicolaus, dem Schutzpatron der
Schiffer gewidmet.
Diese
Kirche ist in seiner ursprünglichen Form bis heute erhalten
geblieben. Sie ist als Backsteinbau an den alten Westturm angebaut
worden. Das Kirchenschiff ist rechteckig, die Kreuzarme des
Querschiffes sind nur ein wenig vorgezogen, im Osten polygonaler,
fünfseitiger Chor mit übergewölbter Decke.
1866
wird die vom Orgelbauer Rodenburg in Lilienthal gebaute Orgel
eingeweiht. 1966 mußte diese Orgel, die durch Holzschädlinge
unbespielbar zerstört worden war abgebrochen werden.
Der
Orgelbauer Wolf aus Verden hat auf engstem Raum eine Kleinorgel mit
sechs Registern und einem Prinzipal-Register geschaffen, die in der
Nord-Ost Ecke vor der Gemeinde aufgebaut wurde. Fachleute bezeichnen
dieses Kleinod als technisches Wunderwerk.
Über
der Orgel ist ein Porträt Martin Luthers angebracht, dem Vater
des ev. Kirchenliedes.
Von
1895 – 1905 war der Vater des bekannten niederdeutschen
Schriftstellers Heinrich Schmidt-Barrien Pastor in Uthlede.
Die
Ausstattung der Uthleder Kirche wurde im Wesentlichen aus der alten
Kirche übernommen.
Der
neugotische Hochaltar sowie das dort eingestellte Kruzifix sind
Neuschöpfungen aus dem Jahre 1864. Der Altar enthält
darüber hinaus Reste des gotischen Flügelaltars aus der
alten Kirche.
Neben
den aus Eichenholz geschnitzten 4 Standfiguren einer trauenden Maria
und eines trauernden Johannes von einer Kreuzgruppe und den Aposteln
Paulus und Petrus in den Seitenfeldern, -sämtlich Ende des 15.
Jahrhunderts entstanden- befinden sich im Antependium 3 Reliefs mit
den Darstellungen der Stigmatisation des Hl. Franziskus, den Plagen
Hiobs und der Predigt des Hl.Bernhardin von Siena.
Das
Taufbecken ist 1570 in Form eines Kessels aus Bronze gegossen. Ein
Ornamentfries, unterbrochen von Medaillonköpfen, bildet den
oberen Rand. Der darunter angeordnete Bogenfries schlisst mit Schelle
und Lilie ab. Weiter sind zahlreiche biblische Darstellungen
angebracht, u.a. der Baum des Paradieses mit Adam und Eva und die
Kreuzigungsgruppe.
Die
Kapitelinschrift am unteren Rande lautet:
Help
God uth not Adam Lectenow mi mit Gades Hölpe goet 1570.
Nördlich
vor dem Altarraum steht die Brüstung der alten Kanzel von 1717.
Diese wird heute noch als Lesepult genutzt. Die hochgestellte Kanzel
mit der Treppe ist 1864 im neugotischen Stil erbaut worden.
Auf
einem kleinen Relief aus Bamberger Sandstein hinter dem Altar ist
die Messe des Hl. Gregor dargestellt.
Zwei
Marmorreliefs sind 1870 und 1875 von dem aus Uthlede gebürtigen
dänischen Bildhauer
C.Freund
hergestellt worden.
1958
waren neben der Bronzeglocke , 2 Hartgussglocken vorhanden. Heute
lädt ein Zweiergeläut die Gemeinde zum Gottesdienst ein.
a.)
die 1823 von I. Kovatsay Elermann in Rotenburg unter Verwendung der
Reste der Bauernglocke umgegossene Bronzeglocke. Unter einem
Palmettefries ist der Spruch; „ Freude diesem Dorfe bedeute,
Friede sei ihr erst Geläute“ angebracht.
Die
Hartgussglocken von 1925 sind durch eine
b.)1902von
der Fa Bachert gegossene Bronzeglocke erstzt worden. „Freut
Euch in dem Herrn allewege“ diese Aussage gibt sie der Gemeinde
mit auf den Weg.
Die
Turmuhr von 1765 ist 1905 bei der Erneuerung des Turmhelmes ebenfalls
erneuert und an der alten Stelle in der östlichen Turmdachfläche
eingebaut worden.
Eine
Reihe von künstlerisch wertvollen und sehr variabel und
ideenreich gestalteten Grabstelen aus dem 17. und 18. Jahrhundert
sind der Gemeinde auf dem alten Friedhof südlich der Kirche an
ihrem ursprünglichen Standort erhalten geblieben.
Quelle:
Heinz Krüger, Niederdeutsches Heimatblatt Nr. 611
Foto:
Wellmann
©
Alle Rechte an den Daten bei Johann Wellmann Schwanewede
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Das
vorliegende Ortsfamilienbuch soll eine Hilfe für den
Ahnenforscher sein.
Für fehlerhafte Daten übernimmt
der Autor keine Garantie.
Die
Grundlagen für diese Datenbank, in der etwa 9
152 Personen erfasst sind, bilden die mit dem
Genealogieprogramm GEN-Pluswin erfassten Daten der Kirchengemeinde
St. Nicolaus in Uthlede.
Es
wurden die Original-Kirchenbücher aus den Jahren 1630–
1920, die mir freundlicherweise als
Microfiches von dem Landeskirchenarchiv in Hannover zur Verfügung
gestellt wurden und der Kirchengemeinde Uthlede ausgewertet.
Nachfragen,
Änderungen und Ergänzungen bitte unter meiner E-Mail
Adresse welljo@ewetel.net.
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