Vorwort zum
Online-Ortsfamilienbuch Verden 3
Verden wurde um 800 als Bischofssitz
gegründet und erhielt 1259 die Stadtrechte. Bischofssitz war die
Stadt bis 1643, ab 1568 mit evangelischen Bischöfen (Ausnahme:
1630 – 1634). 1648 wurde aus dem Bistum das Herzogtum Verden,
welches bis 1712 unter schwedischer Herrschaft stand. Durch
Annektion wurde das Gebiet 1712 – 1715 dänisch. Hannover
erwarb Bremen und Verden durch Kauf von den Dänen und mußte
1729 noch eine hohe Abfindung an Schweden zahlen. 1866 wurde aus dem
Königreich Hannover die preußische Provinz Hannover, 1945
wurde das Land Niedersachsen gegründet. Der Kreis Verden kam zum
Regierungsbezirk Stade und nach einer Gebietsreform zum
Regierungsbezirk Lüneburg.
Verden hatte 3 Kirchen: den Dom, St.
Andreas und St. Johannis. Die Kapelle St. Nicolai hatte nur zeitweise
eigene Pastoren. Die Kirchenbücher beginnen bei Andreas 1654,
beim Dom 1691 und bei Johannis 1659. In allen 3 Kirchenbüchern
sind Stadtbewohner verzeichnet, die Johanniskiche war auch
Garnisonskirche und für keine der Außendörfer
zuständig.
Zu Andreas gehörten die
Außendörfer Ahnebergen, Armsen, Barnstedt, Bessern,
Döhlbergen, Eitze, Hohenaverbergen, Lehringen (Drecklehrden),
Luttum, Neddenaverbergen, Rieda, Stedebergen und Wahnebergen,
Lehringen und Neddenaverbergen kamen im 20. Jahrhundert zu Wittlohe.
Zum Dom gehörten die Dörfer
Amedorf, Borstel, Dahlbrügge, Dauelsen, Dovemühlen, Eißel,
Groß Hutbergen, Haberloh (westlich der Dorfstraße, die
Ostseite gehörte zu Ahausen), Holtebüttel, Holtum(Geest),
Klein Hutbergen, Nesehof, Neumühlen, Nindorf, Ritzenbergen,
Scharnhorst, Schülingen, Spange, Uhlemühlen, Völkersen
und Walle.
Dieses Kirchspiel-Familienbuch ist
ein Anfang und enthält nur etwa 20 % der Kirchenbuchdaten bis
1852. Die eingegebenen Daten sind Ergebnisse von über 50 Jahren
Forschertätigkeit in den Kreisen Verden, Rotenburg und
Osterholz-Scharmbeck, ergänzt durch die Schwerpunkte Pastoren-,
Lehrer- und Müllerfamilien, Besitzerfamilien der Dörfer des
Domkirchspiels und Namensträger Schöttler, Zeidler und
Hoops. Es wurde versucht, einen möglichst hohen Anteil aller
vorkommenden Familie= namen als Anhaltspunkte zu erfassen. Komplett
eingegeben sind vom Dom die Taufen von 1790 bis 1810 und die
Trauungen von 1765 bis 1810. Für 2015 ist die Eingabe von
weiteren 20 Jahren geplant.
Als Quellen dienten
Mikrofiche-Rückvergrößerungen der
Originalkirchenbücher und die Verdener Kirchennebenbücher
des Staatsarchivs Stade. Eine große Hilfe waren die von Otto
Voigt und Dr. Margarete Wolters veröffentlichten Höfefolgen
des alten Amts Verden. Dort werden leider nur die Jahreszahlen
angegeben, die aber in den meisten Fällen durch das komplette
Datum ersetzt werden konnten. Für den Zeitraum 1853 bis 1875
standen keine Unterlagen zur Verfügung. Jahresangaben aus den
Höfefolgen dieses Zeitraums mußten mit dem Zusatz
„angeblich“ belegt werden.
Für häufige Familiennamen
mit unterschiedlichen Schreibweisen mußte ein Sortiername
(heutige Schreibweise des Namens) ausgewählt werden. Wenn der
Name im Taufeintrag anders geschrieben wurde, steht diese
Schreibweise(nicht immer!) als „Alias“ hinter dem
Sortiernamen.
Wie fast alle
genealogischen Arbeiten wird auch die nicht frei von Fehlern und
Irrtümern sein und ich nehme Berichtigungen und Ergänzungen
gerne entgegen. Es dauert aber immer eine ganze Weile, bis die
korrigierte Fassung auf der Webseite angezeigt werden kann.
Wilhelm Kranz, im August 2014
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